Endlose Weiten: Bärenstarke Actros 2563 verteilen Lebensmittel und Güter in Nordnorwegen
Wirtschaft & Logistik
ServiceNord Engros AS versorgt Restaurants und Kantinen in Nordnorwegen mit allem Nötigen. Für Transporte in der Polarregion sind Actros mit Topmotorisierung die beste Lösung, findet Firmenchef Jørn Johansen. Warum, verrät er auf RoadStars.
Was haben der Koch eines Edelrestaurants auf den Lofoten, der Barkeeper einer Studentendiskothek in Tromsø, die Imbissfrau an der E10 bei Narvik und der Einkäufer der arktischen Forschungsstation auf Spitzbergen gemeinsam? Sie alle leben im äußersten Norden Europas, in einer Region der Extreme. Und sie alle sind Freunde des breiten Sortiments von ServiceNord Engros AS.
Dieser Grossist unterhält in Harstad, rund 250 Kilometer nördlich des Polarkreises, ein Lagerhaus, das ganzjährig keine Wünsche offenlässt: Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch, Eier und Milchprodukte, Grundnahrungsmittel wie Mehl, Nudeln und Reis, dazu Tiefkühlkost, Konserven, Softdrinks, Wein und Bier. Süßigkeiten und Toilettenartikel nicht zu vergessen.
„Bei uns bekommt man fast alles, und was wir nicht auf Lager haben, das können wir innerhalb kurzer Zeit besorgen“, sagt Jørn Johansen, geschäftsführender Gesellschafter von ServiceNord.
Von Harstad aus beliefern die weißen Trucks des Unternehmens nicht nur Restaurants, Kneipen und Imbisse mit Lebensmitteln und den Dingen des täglichen Bedarfs. Auch Krankenhäuser, Altersheime und Behördenkantinen gehören zum Kundenkreis von ServiceNord – die soziale Infrastruktur stimmt wie überall in Norwegen auch in diesem entlegenen Landesteil.
Die Region erstreckt sich über eine Fläche fast so groß wie England, allerdings leben hier nur knapp eine halbe Million Menschen. ServiceNord ist zwar nicht der größte Lieferant in dieser Gegend mit ihren vielen, weit verstreuten Siedlungen. Jedoch hat sich das Unternehmen einen festen Platz bei der Versorgung der norwegischen Polarregion gesichert. „Wir tun etwas mehr als der Wettbewerb für die Kunden“, verrät Jørn Johansen sein Erfolgsrezept.
Bis zu 800 Kilometer am Tag.
Da ist das breite Sortiment, das die preissensiblen Einkäufer ebenso zufriedenstellt wie besonders anspruchsvolle Kunden. Die Anteilseignerschaft von ServiceNord in der landesweit agierenden Genossenschaft Servicegrossistene ermöglicht das gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Dann ist da die große Dienstleistungsbereitschaft: „Bei uns können die Kunden auch relativ kurzfristig vor der Abfahrt der Lkw noch Bestellungen aufgeben“, erzählt Johansen bei einem Rundgang durch sein reich bestücktes Lager. „Und wenn es mal einen Sonderwunsch gibt, dann kümmern wir uns natürlich auch darum und liefern.“
„Unsere Actros sind so gut wie nie in der Werkstatt, und die Fahrer schätzen den Komfort in ihrem geräumigen Fahrerhaus mit SoloStar Concept.“
– Firmenchef Jørn Johansen
Schwerer Verteilerverkehr im Norden, das ist eigentlich eher eine besondere Form des Fernverkehrs. Während es in Zentraleuropa darum geht, die „Letzte Meile“ effizient zu gestalten, handelt es sich hier oft genug um die letzten 500 Meilen.
Die Fahrer sind pro Tag bis zu 800 Kilometer auf Achse und beliefern dabei dennoch manchmal 20 Kunden oder auch mehr pro Schicht.
Zwölf firmeneigene schwere Lkw sind unentwegt für ServiceNord unterwegs, um die bestellten Waren pünktlich auszuliefern. Sechs davon tragen mittlerweile den Stern. Traditionell sind die schwedischen Hersteller stark vertreten auf den Fernstraßen des Nordens.
ServiceNord jedoch hat schon sechs Actros im Fuhrpark, zwei weitere sind bestellt. Jørn Johansen: „Unsere Actros sind so gut wie nie in der Werkstatt, und die Fahrer schätzen den Komfort in ihrem geräumigen Fahrerhaus mit SoloStar Concept.“
Beides ist wichtig, denn Eis und Schnee im Winter und teilweise unbefestigte Straßen im Sommer stellen Trucks und Trucker vor große Herausforderungen. Oft übernachten die Fahrer von ServiceNord in der Einsamkeit des Nordens im Fahrerhaus, bevor sie sich wieder auf den Weg nach Harstad machen. Im Winter müssen die Touren bei extremen Minusgraden und monatelanger Dunkelheit bewältigt werden. Dann sind Brücken und Pässe nicht selten unpassierbar, sodass immer wieder große Umwege anfallen.
Auch im Sommer verlangt das Terrain den Lkw einiges ab: Autobahnen und Schnellstraßen gibt es hier nicht, das Land ist durchzogen von ebenso kurvigen wie hügeligen Landstraßen, die sich über Hunderte Kilometer hinziehen und auf ihrem Weg felsige Inseln anbinden und mächtige Fjorde überspannen.
Aufgrund der extremen Anforderungen hat Jørn Johansen entschieden, dass seine Fahrer ausschließlich topmotorisiert unterwegs sind. Das Spitzenmodell, der Actros 2563 mit 460 kW und 3000 Nm maximalem Drehmoment, ist aus seiner Sicht genau das richtige Fahrzeug für die Region: „Dieser Actros kann viele Berge genauso schnell hinauf- wie hinunterfahren. Das zahlt sich am Ende aus.
Die Distribution von ServiceNord konzipiert die Touren so, dass eine hohe Durchschnittsgeschwindigkeit wichtig ist. Über den Tag gewinnen die Fahrer dank der Topmotorisierung eine halbe Stunde gegenüber schwächer motorisierten Lkw und können zum Beispiel noch eine weitere Abladestelle innerhalb der gesetzlichen Lenkzeit anfahren. Oder sie schaffen es noch nach Hause.
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„Wir haben mal versucht, mit schwächer motorisierten Lkw auszukommen“, erzählt Jørn Johansen. „Aber in unserer bergigen Region sinkt dann nicht nur die Durchschnittsgeschwindigkeit, auch der Kraftstoffverbrauch schnellt extrem in die Höhe, denn die Fahrer müssen das Gaspedal zu oft voll durchtreten.“
Stig André Madsen kann das nur bestätigen. Der Fahrer ist seit 16 Jahren bei ServiceNord und hat sich in den vergangenen Jahren zu einem echten Actros-Fan entwickelt. Voll beladen macht sich Madsen zweimal in der Woche auf eine Tour über die Lofoten. Von Å (Moskenes) im Süden bis Svolvær im Norden kennt er jedes Schlagloch und jeden Hügel auf den schmalen Landstraßen der Inselgruppe. „Es ist gut, einen Truck zu haben, dem man vertrauen kann und der einem hilft, alles souverän zu meistern.“
Madsen liebt seinen Job. Er kennt jeden Kunden auf den Inseln – oft schon seit vielen Jahren. „Die Menschen hier sind freundlicher als auf dem Festland. Es sind entspannte Leute, die im Einklang mit der Natur leben und wissen, dass ich immer komme, auch wenn es mal eine Stunde länger dauert, weil ein Unwetter aufgezogen ist.“
In der Firma gilt Madsen als „Mr. Lofoten“, weil er so schnell, flexibel und effizient seine Aufgaben auf dieser anspruchsvollen Tour mit ihren vielen Abladestellen erledigt. Wenn Madsen Glück hat, passt seine Schwiegermutter auf die beiden Töchter auf.
Dann begleitet seine Frau Cecilia ihn im Actros. „Platz habe ich genug für die zwei Tage, und die Ausblicke auf die Landschaft vom Fahrerhaus sind einfach fantastisch!“
Fotos: Matthias Aletsee
Video: Martin Schneider-Lau
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Gruss Andreas
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