Böpple-Fahrer Torsten Reinholz testet den neuen Actros
Wirtschaft & Logistik
Torsten Reinholz von Böpple Automotive GmbH testet den neuen Actros vor Beginn des Serienanlaufs – und ist begeistert. Genau wie sein Chef Dominik Böpple.
Täglich steuern Autotransporter das Mercedes-Benz Autohaus Lorinser in Waiblingen bei Stuttgart an, um Neu- und Gebrauchtfahrzeuge an- oder auszuliefern. Ehrensache, dass dabei meist Actros-Lastzüge zum Einsatz kommen. So auch an diesem Tag, an dem eine Tranche edler Oldtimer aus der Sammlung von Lorinser Classic zu einem Käufer an die Côte d’Azur transportiert werden soll.
Wie immer beim Transport echter Klassiker wird die wertvolle Fracht in geschlossenen und speziell gesicherten Aufliegern befördert. Doch an der Zugmaschine ist irgendetwas anders als sonst, bemerkt Thomas Hähnel, Leiter von Lorinser Classic, der den Transport bei der Böpple Automotive GmbH, einem Spezialisten für geschlossene Autotransporte, beauftragt hat. „Da fehlen ja die Außenspiegel!“
Das jedoch ist nur die halbe Wahrheit, denn Spiegel hat der Actros 1846 durchaus, nur eben digitale. Der Lkw ist nämlich ein Vorserienfahrzeug der neuesten Generation und arbeitet mit dem MirrorCam-System statt mit herkömmlichen Rück- und Weitwinkelspiegeln. Kompakte, windschnittig geformte Kameras beobachten den rückwärtigen Verkehr und projizieren ihre Bilder auf zwei große Displays, die an den A-Säulen im Inneren der Fahrerkabine angebracht sind. Hähnel ist baff: „Das sieht schon toll aus und dürfte die Aerodynamik des Lkw erheblich verbessern.“
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RoadStars beitretenSein Transportdienstleister Böpple ist eines der wenigen Unternehmen, die den neuen Actros im Auftrag von Mercedes-Benz Trucks noch vor dem Start der Serienproduktion während einer Kundenfahrerprobung testen. Im Fokus stehen dabei die zahlreichen Funktionen, mit denen die MirrorCam Böpple-Fahrer Torsten Reinholz zum Beispiel gerade jetzt beim Rangieren auf dem Hof von Lorinser unterstützt. Und natürlich auch die anderen mehr als 60 Innovationen, die das neue Flaggschiff von Mercedes-Benz Trucks an Bord hat.
Doch ehe die Fahrt heute losgeht, müssen die Experten von Lorinser Classic erst noch die verkauften Oldtimer behutsam in den Spezialauflieger von Kässbohrer befördern. Als Erstes erklimmen die vornehmen Weißwandreifen eines Mercedes-Benz 300 SE/C von 1966 die schräge Aluminiumauffahrt des über 200.000 Euro teuren Trailers, untermalt vom satt blubbernden Klang des 8-Zylinders. Es folgen weitere Sammlerstücke, alle kompetent eingewiesen und gesichert von Böpple-Fahrer Torsten Reinholz. Insgesamt haben in dem zweistöckigen Trailer bis zu sechs Fahrzeuge Platz.
Wer einen geschlossenen Autotransporter von Böpple beauftragt, will in der Regel besonders seltene oder wertvolle Fahrzeuge transportieren. Neben Oldtimern kann es sich dabei auch um Ausstellungsfahrzeuge für Messen, Prototypen für die Fahrzeugerprobung, Rennwagen für diverse Motorsportserien oder genauso auch Luxusautomobile für besonders anspruchsvolle Kunden handeln.
„All diese Fahrzeuge sollten aus Sicherheitsgründen und um Transportschäden möglichst zu vermeiden nicht auf herkömmlichen Autotransportern transportiert werden“, rät Dominik Böpple. Stattdessen gehen sie, gut gesichert, hinter den Klappen und Türen der silbernen Böpple-Lastzüge auf die Reise.
Neben Autohäusern wie Lorinser ist einer der wichtigsten Auftraggeber von Böpple die Daimler AG selbst. Die beiden Unternehmen arbeiten zum Beispiel beim Transport von Testfahrzeugen und der Auslieferung von Supersportwagen eng zusammen. „Für Daimler bedienen wir die unterschiedlichsten Ziele in ganz Europa“, erzählt Dominik Böpple. „In der einen Woche liefern wir Mercedes-AMG GTs vom Werk Sindelfingen zu einem Händler in Norwegen. In der nächsten bringen wir Testfahrzeuge von Mercedes-Benz Cars zur Höhenerprobung nach Südspanien.“
Es waren diese sehr abwechslungsreichen Strecken, die das Team für Kundenfahrerprobungen bei Mercedes-Benz Trucks auf Böpple aufmerksam gemacht haben. „Die vielen verschiedenartigen Touren sind für uns ideal, um die Innovationen des neuen Actros vor Beginn des Serienanlaufs noch einmal im echten Einsatz prüfen zu lassen“, sagt Michael Hintze, der für Mercedes-Benz den Praxistest bei Böpple betreut.
Böpple-Fahrer Torsten Reinholz gibt dabei die wichtigsten Rückmeldungen. Denn er ist es, der mit einem neuen Actros für mehrere Monate unterwegs sein wird. Unterstützt wird er dabei von seinem Fuhrparkleiter Alfred Böpple, der den neuen Actros unter technischen Gesichtspunkten bewertet. Dessen Sohn, Firmengründer Dominik Böpple, analysiert schließlich, wie sich das Fahrzeug betriebswirtschaftlich bezahlt macht.
„Der neue Actros verbraucht auf Autobahnen und Schnellstraßen bis zu drei Prozent weniger Kraftstoff als sein Vorgänger, auf Landstraßen im Überlandverkehr sind es sogar bis zu fünf Prozent weniger“, sagt Dominik Böpple. „Wenn wir diese Einsparpotenziale mittelfristig in der gesamten Flotte heben, wäre das eine nachhaltige Verbesserung unserer Wettbewerbsfähigkeit.“
Der Grund für die erhebliche Verbrauchssenkung liegt vor allem in der weiter optimierten Tempomat- und Getriebesteuerung Predictive Powertrain Control sowie in der erheblich verbesserten Aerodynamik dank neuer Endkantenklappen und stromlinienförmiger MirrorCam.
Sicherheit wird großgeschrieben.
Dominik Böpple legt Wert auf Innovation, deswegen führt er gerade eine neue IT in seinem Unternehmen ein, deswegen investiert er in die neuesten Trailer und deswegen baut er ein neues Logistikzentrum in Ebersbach, östlich der Esslinger Firmenzentrale. „Ich möchte etwas aufbauen“, sagt Böpple. „Das geht heutzutage nur, wenn man offen ist für neue Entwicklungen.“ Diese Firmenphilosophie ist ein wesentlicher Grund dafür, dass sich der Firmenchef für den Praxistest des neuen Actros interessiert hat. „In puncto Digitalisierung, Vernetzung und Automatisierung stehen im Lkw-Bau große Sprünge an. Die ersten wichtigen Schritte sind im neuen Actros schon getan worden.“
Tatsächlich ermöglicht der neue Active Drive Assist im neuen Actros teilautomatisiertes Fahren in allen Geschwindigkeitsbereichen. Das System kann selbstständig lenken, Gas geben und bremsen. Das senkt den Stress des Fahrers und erhöht die Sicherheit, besonders auf langen, eintönigen Autobahnfahrten.
„Sicherheit kann bei uns gar nicht ernst genug genommen werden. Das sind wir der Öffentlichkeit schuldig, aber natürlich auch unseren Kunden, die uns ihre kostbaren Automobile anvertrauen“, so Böpple. Auch deswegen wird das Unternehmen seine neuen Actros, die in den kommenden Jahren in die Flotte integriert werden, alle mit dem neuen, weiter verbesserten Notbremsassistenten Active Brake Assist 5 bestellen.
90% Mercedes-Benz Trucks sind im Fuhrpark der Böpple Automotive GmbH vertreten.
Die Chancen der Vernetzung will der Unternehmer ebenfalls für seine Firma nutzen. Auch hier hat der neue Actros einiges zu bieten. Das Truck Data Center an Bord des Lkw verbindet das Fahrzeug permanent mit der Cloud und bildet die Basis für alle Konnektivitätslösungen, darunter die Echtzeitkontrolle des Lkw durch das präventive Serviceprodukt Mercedes-Benz Uptime, das Böpple Automotive bereits seit geraumer Zeit nutzt.
Den Übergang von der analogen in die digitale Welt erlebt Torsten Reinholz an Bord des neuen Actros hautnah aus der Fahrerperspektive. Im neuen Multimedia Cockpit mit seinen zwei großen Digitalbildschirmen werden alle fahrerrelevanten Basisinformationen und die neuen Assistenzsysteme perfekt visualisiert. „Alle Funktionen des Lkw kann ich wie mit dem Smartphone intuitiv bedienen. Das ist eine große Verbesserung gegenüber dem bisherigen Cockpit“, findet Reinholz.
Ladungssicherung und Abfahrtkontrolle liegen hinter ihm, die Alarmanlage des Trailers ist scharfgestellt. Reinholz legt sein Smartphone, das via Android Auto mit dem Multimedia Cockpit verbunden ist, zur induktiven Aufladung des Akku in die dafür vorgesehene Mulde auf der Brüstung. Dann drückt er den Start-Stopp-Knopf für den Anlasser. „Jetzt wollen wir diese wunderschön alten Autos mal sicher und zuverlässig mit diesem wunderschön neuen Lkw nach Südfrankreich bringen!“
Fotos: Matthias Aletsee
Video: Martin Schneider-Lau
Kommentar
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21 Kommentare
Gruß
Klaus
Gruß
Klaus
und jetzt noch um Klassen Besser !! Uneinholbar !!
Gruss Andreas
und jetzt noch um Klassen Besser !! Uneinholbar !!
Gruss Andreas
danke für dein tolles Feedback! 😍
danke für dein tolles Feedback! 😍
Da hätte Mann auch die Werte im Nah und Mittleren Verkehr gehabt , wir legen auch am Tag zwischen 350 u. 500 km zurück Da kann er zeigen was er kann und das mit Vollem Gewicht 😀 !
Ich würde einen nehmen zur Erprobung 😊😀
Sein Vorgänger war auch schon ein Tolles Fahrzeug ich habe einen 1843 er macht seine Sache gut , ich hätte ihn mir nur mit 500 Ps. Gewünscht 😀😊
Da hätte Mann auch die Werte im Nah und Mittleren Verkehr gehabt , wir legen auch am Tag zwischen 350 u. 500 km zurück Da kann er zeigen was er kann und das mit Vollem Gewicht 😀 !
Ich würde einen nehmen zur Erprobung 😊😀
Sein Vorgänger war auch schon ein Tolles Fahrzeug ich habe einen 1843 er macht seine Sache gut , ich hätte ihn mir nur mit 500 Ps. Gewünscht 😀😊
Und wie Manfred, bin ich natürlich neugierig ... da helfen keine Erfahrungsberichte 😄. Sowas will man einfach selbst probiert haben... 😃😃.
Gruß
Klaus
PS: Achso - und eine Firma in der Größe aufzubauen, in "der" Zeit - Respekt!
Und wie Manfred, bin ich natürlich neugierig ... da helfen keine Erfahrungsberichte 😄. Sowas will man einfach selbst probiert haben... 😃😃.
Gruß
Klaus
PS: Achso - und eine Firma in der Größe aufzubauen, in "der" Zeit - Respekt!